Heute haben wir den Tag ruhig angehen lassen. Den halben Vormittag haben wir in der Sonne gelegen, nachdem wir in einem Materialraum tatsächlich ein paar Liegestühle gefunden haben.

Mir ist zum ersten Mal bewusst geworden, wie still alles geworden ist. Kein Verkehrslärm, keine Flugzeuge, nicht einmal Kondensstreifen sind mehr zu sehen. Nur Vogelgezwitscher und Bäume, die im Wind rauschen. Wenn man sich daran erst einmal gewöhnt hat, dann fällt jedes unnatürliche Geräusch sofort auf. Niemand sollte sich unbemerkt nähern können, ohne dass es uns auffällt. 

Nachdem wir uns im Kühlraum der Kantine bedient und fürstlich gegrillt haben, sind wir mit einem Fuchspanzer durch das angrenzende Übungsgelände gefahren. Wir haben extra nicht den genommen, den wir für uns hergerichtet haben. Er soll keinen unnötigen Belastungen ausgesetzt werden, weil wir auf ihn angewiesen sind. Wir haben alle möglichen Konstellationen getestet, jeder hat jede Position im Panzer ausprobiert. Wir haben ein paar Autos, von denen in der Kaserne massenhaft rumstehen, aufs Feld gezogen und Schießübungen auf die Kisten veranstaltet. Wieder jeder in jeder Position. Letztendlich haben wir uns nach drei Stunden Gekurve und Geballer für folgende Aufstellung entschlossen:

Dennis fährt, Jan macht den MG Schützen am Heck, Melli guckt bei Bedarf aus der mittleren Klappe neben der festgezurrten Kiste und ich bediene das MG vorne. So sind wir recht gut aufgestellt. 

Während Jan und ich die MGs von „unserem“ Fuchs nochmal zerlegt, gereinigt und eingeölt haben, hat Dennis mit Melli noch eine kleine Kurzausbildung mit dem G-36 gemacht und dabei einen Unterkunftsblock abrissreif geschossen. Am Ende haben wir alle noch einmal die Wirkung von Handgranaten in eingerichteten Gebäuden getestet. 

Wir fühlen uns nun gerüstet, eine Strecke von mehreren hundert km zurückzulegen. Heute Nacht noch einmal ausruhen und dann gehts los. 

Dennis und ich werden noch einmal auf die Karten gucken, denn wir wollen alle großen Straßen meiden.