Der Vormittag verlief recht ruhig. Da wir auf Dennis und seine Frau gewartet haben, waren wir ans Haus gebunden. Wir haben den Dodge auf die Einfahrt des Nachbarn gegenüber gestellt. Rechts davon ist eine verwucherte Hecke neben der das Ungetüm nun steht. Mit zwei Tarnnetzen, die wir im Keller gefunden haben, haben wir das Auto recht gut getarnt. So lange die Bäume noch Blätter haben, ist dieses Versteck super. In ein paar Wochen werden wir uns Gedanken machen müssen. Um eine gewisse Vorwarnzeit zu haben, hat Jan vorgeschlagen, den Bewegungsmelder des Nachbarhauses zu demontieren und an das Vorfahrtsschild direkt an der Kreuzung zu binden, von der aus meine kleine Sackgasse abgeht. So haben wir etwas Zeit, sollten diese seltsamen Menschen aus Schleswig auftauchen. Hinter mein Haus kann man von der Straße aus nicht sehen, außerdem wird das eingezäunte Haus des Nachbarn die volle Aufmerksamkeit genießen.

Dennis kam gegen 14 Uhr an. Das Auto sah aus, wie nach ner Shoppingtour in Bagdad. Beide Scheinwerfer waren hinüber, die Windschutzscheibe hatte mindestens drei Steine abbekommen und die hintere rechte Seitenscheibe fehlte komplett. Im Blech über den Hinterrädern fanden sich drei Einschusslöcher. „Sie wussten wohl nicht, dass man vorhalten muss, wenn man auf ein Auto schießt.“ meinte Dennis. Seine Frau Melli war da eher weniger entspannt. Sie war ziemlich fertig. Wir packten die letzten Habseligkeiten aus und dann fuhren wir das Auto weg. Hier würde der Zafira mit fremden Kennzeichen und ramponierter Optik nur für Aufmerksamkeit sorgen. Wir müssen nun überlegen, wie wir weitermachen, ob wir hier bleiben oder ob wir wo anders hingehen wollen.

Morgen müssen wir Lebensmittel beschaffen. Dieses Mal so viele, dass wir mindestens zwei Wochen nicht in die Stadt müssen. Heute Abend wird noch eine Liste der Sachen erstellt, die wir noch so benötigen.

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