Irgendwas ist in der Stadt los. Den ganzen Tag über war Maschinenlärm zu hören, als wenn LKWs und ähnliche Großfahrzeuge unterwegs sind. Von meinem Wohnort aus können wir über mehrere Strecken nach Schleswig gelangen. Wir haben uns heute für eine weniger schnelle Straße unter Vermeidung von Hauptverkehrsstraßen entschieden.  Wir haben Jans Skoda genommen. Den VW wollen wir auf dem Nachbargrundstück stehen lassen, um den Schein eines lohnenden Zieles zu wahren. Die Fahrt gestaltete sich unproblematisch. Über kleine Nebenstraßen gelangten wir ins Gewerbegebiet im Norden der Stadt. Die Autohändler, welche wir uns ausgesucht haben, liegen alle in einer Straße, das spart Zeit beim Aussuchen.

Wir suchten nach einem großen Pickup mit Allradantrieb und Dieselmotor. Diesel zerfällt weniger schnell als Benzin und die Motoren sind nicht so anspruchsvoll, dafür recht kräftig. Bei einem Toyotahändler stand ein schwarzer Hilux, der ziemlich gut auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten war. Jan parkte seinen Skoda in der Verglasung des Verkaufsraumes und wir machten uns auf die Suche nach dem Schlüssel. Wir fanden sie nach zehn Minuten und verließen mit unserem neuen Fahrzeug das Grundstück. Jan fiel dann bei einem Händler für US Fahrzeuge ein Dodge RAM mit Cummins Diesel auf. Zwar ist eine 8 Liter Maschine nicht gerade Greenpeaces Vorstellung der Kleinstadtwagenmotorisierung, aber die Anbauten machten den Wagen interessant. Er hatte einen monströsen Rammschutzbügel, auf dem Dach eine ganze Batterie Scheinwerfer und vorne eine Winde. Das Fahrzeug verfügt über Reifen, mit denen man Pflastersteine ausgraben kann und sicherlich keine Probleme mit Bodenhaftung auf losem Untergrund haben dürften, außerdem hatte der Vorbesitzer das Ungetüm höher gelegt.

Der Hilux wurde kurzerhand ebenso elegant wie sein osteuropäischer Vorgänger eine Viertelstunde zuvor direkt im Geschäft geparkt. Jan meinte, dass der Begriff drive in von ihm gerade revolutioniert wurde. Unsinnigerweise ist er mit dem Auto direkt bis in ein Büro gerauscht. Die Schlüssel fanden sich in den Trümmern und wir setzten unsere Fahrt in dem Ungeheuer von der anderen Seite des großen Teiches fort.

Wir machten einen weiteren Besuch im Baumarkt und parkten direkt unter dem Vordach des Haupteingangs. Aus dem Geschäft besorgten wir uns einen ganzen Einkaufswagen voller Reservekanister und befestigten sie mit Spanngurten die wir ebenfalls dort fanden. So ausgerüstet machten wir uns auf den Heimweg. Um das Risiko irgendwelcher Spinner zu vermeiden, haben wir einen anderen Rückweg genommen. Der war durch einen Linienbus versperrt, der quer zur Fahrbahn stand und offensichtlich mit einem schweren Fahrzeug zwischen zwei Häuser gerammt wurde.

Mit anderen Wegen aus der Stadt raus sah es ähnlich aus. Wir waren eingeschlossen. Jan bemerkte, dass wir zu allem Überfluss recht wehrlos wären. Mir fiel ein, dass wir in der Stadt einen Jagdwaffenladen haben. Scheinbar waren die Spezialisten den ganzen Tag damit beschäftigt, die Busse und LKWs in Straßen zu verkeilen, dass ihnen wichtige Geschäfte völlig entgangen waren. Das Frankia Waffengeschäft war unberührt. Mit der Winde zogen wir die Tür des Geschäftes aus und suchten uns in aller Seelenruhe zwei HK41 Gewehre mit ausreichend Munition aus. Die Waffen sind praktisch mit dem G3 der Bundeswehr gleich, nur dass sie kein Dauerfeuer schießen können. Das sollte bei den Ballermännern aber nicht weiter ins Gewicht fallen.

Um  das Geschäft nicht noch für andere interessant zu machen, haben wir beschlossen, es anzuzünden. Glücklicherweise fanden wir alles dazu Nötige im Laden. Jan fand es eine gute Idee, einfach alle Flüssigkeiten auf den Teppich zu kippen und mit nem Vorhang eine Lunte zu legen.

Das Ergebnis war spektakulär. Die Munition im Lager dürfte für eine endgültige Zerstörung sorgen.

Wir haben Schleswig dann versucht, auf dem selben Weg zu verlassen, wie wir reingefahren sind. Dort standen zwei Kleintransporter zwischen den Häusern. Wir haben sie mit dem Auto vorsichtig zur Seite geschoben und uns dann verdrückt.

Der RAM ist vor dem Haus nicht gerade dezent, wir müssen uns dazu noch was einfallen lassen.

Am späten Nachmittag haben wir den Generator getestet. Er zieht seine Luft von außen und gibt seine Abgase auch nach außen ab. Draußen kann man ihn fast gar nicht hören. Wir haben das Öl und die Filter gewechselt und noch einen Probelauf gemacht. Ich glaube kaum, dass wir noch ewig Strom haben werden.

Dennis hat sich mit seiner Frau auf den Weg gemacht, sie sind knapp rausgekommen, irgendwelche Spinner randalieren da mordsmäßig.

Was die Sicherung des Grundstückes angeht, sind wir nicht wirklich weiter gekommen. Wir haben dann das von uns gesicherte Nachbarhaus geöffnet und nen Haufen dieser elektrischen Zeitschaltuhren eingesetzt, um aufs Geratewohl Lampen und andere Geräte wie Fernseher und Radio einzuschalten. So sollte es ein wenig  interessanter wirken.

Plan für morgen:

Dodge umparken

Dennis kommt

Erkunden, wer dort die Stadt einschließt.